Perth - Exmouth - Perth

 

Bevor wir am 4. Februar losdüsten, deckten wir uns in Perth noch mit feinem Fleischkäse und Cervelats-ähnlichen Würsten in einer Metzgerei ein, die uns Trudy empfohlen hat. Vorbei an kleinen malerischen Dörfchen, Sanddünen und einsamen Stränden machten wir kurz Halt in Lancelin, einem Surfer-Mekka Westaustraliens. Da der Wind sehr stark ging, konnten wir vielen Kitesufern zusehen. Unser erstes Camp schlugen wir beim Beach Cliff Head North auf. 

 

Die zwei nächsten Nächte (und Tage) verbrachten wir beim Ellendale Pool, ein schöner Picknicks- und Übernachtungsplatz am Greenough-River. Eigentlich wollten wir uns gerne im Natur-Pool abkühlen, aber eine Warntafel mit dem Hinweis, dass bei Wassertemperatur ab 24 Grad Meningitis-Gefahr besteht, hinderte uns dann doch daran. Das Wasser war ca. 29 Grad heiss. Und so genossen wir die Landschaft halt einfach im Schatten mit vielen Fliegen, die einfach nicht von uns abliessen (gut gibt es die Fliegennetze!) und einigen Füchsen, die uns in der Dunkelheit aufsuchten.

 

Ca. 450 km nördlich von Perth erwartete uns Geraldton, eine 40'000 Einwohner-Stadt. Wir quartierten uns hier auf einem Camping ein, damit wir wieder mal Strom hatten und wir so unseren Kühlschrank etc. aufladen konnten. Nach dem gemütlichen Tag am Strand und Pool, verbrachten wir den Abend mit ein paar Aussies, die auf dem Camping wohnen. Natürlich durfte da ein typisches BBQ mit Würsten und ein paar Bierchen nicht fehlen.

 

Nachdem wir am nächsten Morgen den Camping verlassen hatten, kauften wir noch ein paar Sachen ein, badeten noch ein bisschen und fuhren dann weiter Richtung Kalbarri. Um die Mittagszeit parkten wir am Beach und kochten uns ein paar feine Spaghetti Bolognese. Als wir am Pink Lake vorbeifuhren, war es schon ca. 18 Uhr und wir hatten noch ca. eine Stunde vor uns bis nach Kalbarri. Da die Sonne um 19 Uhr untergeht, wussten wir, dass wir etwas gemütlicher fahren müssen, nicht dass wir plötzlich ein Känguruh aufladen. Ist nichts passiert, aber es kreuzten bestimmt 4-5 Känguruhs die Strasse und hüpften vor unserem Auto umher. In Kalbarri quartierten wir uns dann für die nächsten 2 Tage auf dem Camping ein. Wir genossen die schönen Strände, den Kalbarri Nationalpark und das gemütliche Dörfchen. 

 

Unser nächstes Ziel war dann die Shark Bay, wo wir zuerst den Hamilton Pool mit den Stromatoliten und den Shell Beach bestaunten. An einem schönen Fleckchen am Beach übernachteten wir dann. Am nächsten Morgen fuhren wir um 7.30 Uhr los, um pünktlich zur Delphin-Fütterung in Monkey Mia zu sein. Auf dem Rückweg machten wir einen Kaffeehalt in Denham und fuhren dann zur Nanga Bay, wo wir dann übernachteten. 

 

Nach einem Grosseinkauf in Carnarvon düsten wir dann schon bald nach Coral Bay. Hier buchten wir uns gleich für eine Woche auf dem Camping ein. Wir genossen die Tage mit Schnorcheln in der Lagune, Haibesichtigung an einer Bucht, feinen BBQ’s und gemütlichen Abenden mit Vera und Danyel (zwei Deutsche, die in Luzern leben), die wir bereits in Carnarvon getroffen haben. Die Welt ist wirklich ziemlich klein und wie schon vor 5 Jahren, haben wir auch dieses Mal wieder in Coral Bay zwei Urner getroffen, Marcel und Miriam aus Erstfeld (er ist mit Moni zur Schule gegangen).

 

Die Woche ging dann auch leider sehr schnell vorbei und unsere Reise ging auch schon wieder weiter. Das nächste Ziel hiess Exmouth, wo wir uns für die nächsten 6 Tage Outback-Campen im Cape Range Nationalpark vorbereiteten (Einkaufen, Moni Haare schneiden, Autobatterie laden, Wassertank auffüllen usw.). Da wir schon mal da waren, kannten wir uns ein bisschen aus. Unser erster Stopp war beim Yardi Creek, dort wollten wir eine kleine Wanderung machen. Leider war es mit 41 Grad etwas zu warm und wir haben den Beach vorgezogen. Die erste Nacht haben wir dann beim Lakeside verbracht. Zum Glück hat es dann in der Nacht etwas abgekühlt zum Schlafen. Es war aber immer noch ca. 33 Grad. 

 

Am nächsten Tag sind wir dann schnorcheln gegangen. Da das Ningaloo Riff im National Park sehr nahe am Strand ist, kann man ganz einfach zu den Korallen schwimmen. Wir haben dort so viele farbige Fische, Turtles, Rochen (1.5m) und auch ein paar Riffhaie (1,5- 2 Meter) gesehen. Am späteren Nachmittag hat sich dann das Wetter um den Park herum verschlechtert und ein Thunderstorm ist aufgezogen. Am Abend war das wirklich wunderschön zum Anschauen, über uns blauer Himmel und um uns herum sind die Blitze nur so niedergedonnert. Nach ein paar Bierchen sind wir dann so um elf in den Camper gegangen und hofften, dass der blaue Himmel über uns auch so bleibt. Dem war dann leider nicht so und so gegen Mitternacht jagten die Blitze neben uns in den Boden. Es war wirklich beängstigend. Aber zum Glück ist man ja im Auto sicher. Ganze zwei Stunden hat es geknallt wie bei einem Grossfeuerwerk. Die Blitze haben dann auch ein riesen Buschfeuer ausgelöst südlich im Park. Am nächsten Morgen wurden wir dann von den Rangern informiert, dass der Park bis in die Hälfte geschlossen sei wegen dem Feuer, sie uns aber auf dem Laufenden halten wie es weitergeht. 

 

Da das Feuer weit weg war, konnten wir weiterhin im Park bleiben und sind dann wieder in eine wunderbare einsame Bucht mit glasklarem Wasser baden gegangen. Moni wollte dann ein paar Runden schwimmen und ich bin auf einen Felsvorsprung gegangen. Als wir beide einen grossen Schatten (über 3 Meter) bemerkten, der direkt auf Moni zuschwamm, haben wir es für besser befunden, dass Moni sofort aus dem Wasser geht, da wir nicht genau wussten, um was für ein Hai es sich hier handelt. Unglaublich wenn man so einen riesen Fisch so nahe am Ufer vorbeischwimmen sieht. Am Abend war dann der Himmel hell beleuchtet von dem Feuer und nicht mehr von dem Gewitter. Aber zum Glück blieb das Feuer im Süden des Parks und wir konnten die paar Tage noch voll geniessen. Denn die Strände dort sind einfach der absolute Hammer – sowohl zum Baden wie auch zum Schnorcheln. Eines Abends sind wir dann auf Känguruh-Besichtigungs-Tour gegangen. Das heisst wir sind mit unserem Camper kurz vor Eindunkeln die Hauptstrasse durch den Park gefahren. Das war wohl nicht die beste Entscheidung, denn es hatte Tausende am Strassenrand, die zwischendurch einfach vors Auto hüpften. Obwohl wir nur sehr langsam unterwegs waren, war die Fahrt sehr gefährlich. Das hätte eine riesen Beule gegeben, aber auch ein gutes Nachtessen, hehe.

 

Exmouth war unser nördlichster Punkt, also gings dann die gleiche Route entlang wieder runter. Natürlich genossen wir hierbei nochmals die wunderbaren Spots wie Coral Bay, Kalbarri, Geraldton, die einsamen Buchten und die menschenleeren Freecamps. Spannend war noch, als wir auf einem Camping gemütlich am Bierchen trinken waren, als dann plötzliche eine kleine Schlange unter dem Auto durch und ca. ein Meter an uns vorbei schlängelte. Wir haben einfach unsere Füsse angehebt und dachten, die ist ja so klein was will die da. Als wir dann die Schlange an einem Ranger im Camping erklärten, sagte der dass die sehr giftig sei und man unbedingt ne Fliege machen soll! Zum Abschluss unserer 5-wöchigen Nordroute gabs dann in Perth bei Trudy und Kari, den beiden Aussie-Schweizern, ein super leckeres BBQ. 

 

Nun erkunden wir ab dem 8. März den Südwesten.