Auckland - Wellington

 

Mit dem Shuttle-Bus gings am 26. Dezember morgens um 6 Uhr zum Flughafen. Um 8.15 Uhr startete der Flieger von Rarotonga nach Neuseeland. Der Flug dauerte nur 4,5 Stunden, jedoch kamen wir erst am 27. Dezember um 11.45 Uhr in Auckland an, da wir die Datumsgrenze überquert haben. Somit war der 26. Dezember für uns ein ziemlich kurzer Tag. 

 

Bei Ankunft bestätigte sich dann auch unsere Befürchtung, dass die Immigration Neuseeland sehr streng ist mit der Einfuhr von Outdoor-Sachen wie Zelt, Bergschuhe etc. Unser Zelt von Südamerika hat`s dann nach einer 15-minütigen Inspektion leider nicht geschafft. 

 

Nach Übernahme unseres Mietautos konnte das Abenteuer Neuseeland also beginnen. Die ersten zwei Tage verbrachten wir in Auckland und Umgebung, bevor wir dann am 29. Dezember in den nördlichsten Zipfel fuhren. Unser Ziel hiess Paihia, eigentlich ein wunderschöner Ferienort in der Bay of Islands, leider regnete es aber an diesem Tag – wie auch schon den Tag zuvor – wie aus Kübeln, so dass wir in Paihia nur einen kurzen Kaffee-Stopp gemacht haben. 

 

Am nächsten Tag besuchten wir zuerst den Hot Water Beach auf der Coromandel Peninsula. An diesem Beach hat man bei Ebbe Zugang zu einem Strandabschnitt vor einer Felsnase, an dem das Wasser unter der sandigen Oberfläche hervorsprudelt. Man gräbt sich dort also ein Loch et voilà schon hat man seinen eigenen Whirlpool. Unterschätzen darf man es dennoch nicht, denn unmittelbar an den Thermalquellen gibt es gefährliche Strömungen. Weiter gings dann zur Bay of Plenty. In der Nähe von Whakatane haben wir unser Zelt aufgeschlagen.

 

Schon bald haben wir dann festgestellt, dass die Strassen hier ähnlich den Passstrassen in der Schweiz sind– es geht den Hügel rauf/runter, Kurve links/rechts, dabei begegnen einem viele Schafe und Kühe auf den Wiesen, manchmal könnte man sogar irgendwo im Dschungel sein, die Bäume sind so dicht aneinander – einfach wunderschön und sehr abwechslungsreich.

 

Am 31. Dezember sind wir dann noch zwei Urner (Roger Gisler und Leoni Gisler) besuchen gegangen, die auf einer Farm in Neuseeland wohnen. Da wir nur die Adresse hatten, konnten wir uns halt nicht voranmelden und sind sie dann suchen gegangen. Nach ca. 1 Stunde haben wir die Adresse gefunden (Dank dem Pöstler, der gerade seine Runde drehte). Roger ist dann aus dem Auto ausgestiegen und wollte zum Haus laufen. Als ihm dann zwei grosse Pittbulls entgegenrannten, konnte er sich gerade noch ins Auto flüchten und die Tür zuschlagen. Wir haben dann ein paar Mal gehubt und sie kamen dann ziemlich überrascht aus dem Haus. Wir wurden dann aber herzlich empfangen und zu Kaffee und Kuchen eingeladen. 

 

Zwei Stunden später sind wir dann wieder nach Whakatane zurückgefahren, wo wir an diversen Bächen vorbei kamen, die schon einen sehr hohen Wasserstand hatten, da es schon seit Wochen regnete. Wir haben uns dann auf einem Camping in Whakatane eingenistet und sind dann schon bald auf den ersten Sylvester-Apero gegangen. Die Sylvester-Party haben wir dann mit den Neuseeländern feucht fröhlich in einem Irish-Pub gefeiert. War ein voll genialer Abend. Leider konnten wir am 1. Januar nicht ausschlafen, da sie den Camping um 8 Uhr morgens räumen mussten. Der Fluss drohte über die Ufer zu kommen. Mit dem Bier noch im Genick sind wir dann sofort in Sicherheit gefahren und haben das Ganze dann vier Stunden beobachtet. Der Fluss stieg jede halbe Stunde ca. 20cm an. Man konnte also sagen, dass es nach 6 Stunden so weit sein wird und die Stadt geflutet wird. 

 

Als wir sahen, dass die Lage langsam ernst wurde, sind wir dann ins Landesinnere gefahren Richtung Rotorua. Auf dem Weg dorthin haben wir noch den Hells Gate Park besucht. Das ist ein Park mit geothermischen heissen Quellen. Es brodelte aus allen Löchern und kleine Seen waren ca. 100 Grad heiss. Es roch überall nach verfaulten Eiern. Auch in Rotorua selber atmete man schwefelreiche Luft ein. Wir haben uns dann für 2 Nächte auf einem Camping eingenistet.

 

Unser nächstes Ziel hiess dann Lake Taupo. Neuseelands grösster See, der in einem Krater eines Vulkans liegt. Die gleichnamige Stadt Taupo – zusammen mit Rotorua die Adrenalin-Stadt der Nordinsel – reiht sich ein Café am anderen, man kann sich gut ein paar Tage hier verweilen. Unterwegs haben wir die bekannten Huka Falls besichtigt und waren dann noch kurz einkaufen, bevor wirs uns auf dem Camping gemütlich machten. Da es leider wieder regnete, haben wir nur eine Blache gespannt, damit wir draussen sitzen konnten, geschlafen haben wir dann aber im Auto, da wir keine Lust hatten das Zelt im Regen aufzustellen. 

 

Nach den zwei gemütlichen Tagen in Taupo sind wir dann am Abend Richtung Tongariro Nationalpark gefahren. In diesem Nationalpark wurde ein Teil von Herr der Ringe gedreht (das Mordor-Land). Geschlafen haben wir dann vor dem Eingang des NP im Auto, da es dort kein Camping hatte. Morgens um fünf Uhr sind wir dann aus den Federn und haben die 6 Stunden Wanderung in Angriff genommen. Die Landschaft war wirklich ganz speziell, mit den drei noch aktiven Vulkanen und den heissen Quellen fühlten wir uns ein bisschen wie die Hobbits, die auf dem Weg zu Sauron im Mordor-Gebiet wanderten. Zum Glück sind wir so früh los, denn drei Stunden später, als wir den Abstieg in Angriff nahmen, kam uns vielleicht eine Menschenmasse entgegen. Wir schätzten die Leute, die uns entgegenkamen, auf ca. 3000 Personen. So was haben wir noch nie gesehen. Wie Ameisen kamen sie alle hintereinander den Berg hinauf. 

 

Unsere Reise führte uns am selben Tag noch ins 2-Stunden entfernte Wanganui, wo wir uns auf einem Campingplatz von der Wanderung erholt haben. Am nächsten Morgen sind wir dann nach einem feinen Subway-Brötchen weiter Richtung Wellington gefahren. Für die zwei Nächte in der Hauptstadt gönnten wir uns ein Hotelzimmer. Wir bekamen dann noch ein Top-Zimmer im 21. Stock mit wunderbarer Aussicht auf den Hafen. So liessen wir unsere letzten 2 Tage auf der Nordinsel langsam ausklingen. 

 

Für den Sonntag-Morgen, 8. Januar haben wir die Fähre gebucht, die uns von Wellington nach Picton auf die Südinsel bringt.