San Pedro de Atacama (Chile) - El Calafate (Argentinien)

 

Nach Bolivien hiess unser nächstes Ziel San Pedro de Atacama, ein kleines touristisches Dorf an der Grenze zu Bolivien und Argentinien. Es war wunderbar, wieder mal die kurzen Hosen und T-Shirt anzuziehen, es war sehr heiss dort. Dort verbrachten wir ein paar gemütliche Tage und planten unser Trekking zum 6008 Meter (gemäss GPS) hohen Sairecabur. Leider wurde dann aber aus der Besteigung leider nichts, da (wie wir von einem anderen Büro vernehmen mussten) der Berg aufgrund viel Schnee und geschlossener Zufahrtsstrasse gesperrt war. Am letzten Abend verabschiedeten wir uns noch von Christoph , der nach Santiago weiter zog. War ne geniale Zeit!!

 

 

So gings dann nach 4 Tagen auf einer 11-stündigen Busfahrt weiter über die Argentinische Grenze nach Salta. Eine hübsche, nette Stadt mit gut erhaltenen Kolonialbauten. Natürlich liessen wir uns dort ein feines Argentinisches Steak und einen guten Tropfen Wein nicht entgehen. Einen Tag vor unserer Weiterreise erlebten wir am Morgen einen ganz besonderen Wecker. Um 08.30 Uhr schüttelte uns ein Erdbeben der Stärke 6.2 aus dem Bett. Komisches Gefühl, wenn man nicht genau weiss, was da geschieht. Zum Glück aber ist in unserem Hostel nichts passiert. Laut Zeitungen sind viele Scheiben zerbrochen und Möbel umgefallen. Es war das heftigste Erdbeben seit Jahren, so die Einheimischen. 

 

Am nächsten Tag bereiteten wir uns auf eine lange Busfahrt nach Buenos Aires vor. Ganze 20 Stunden sollte dies dauern! Damit wir aber ein bisschen Komfort hatten, buchten wir uns gleich eine Suite im Bus. So hatte jeder von uns eine eigene Kabine mit Bett und mit eigenem Bildschirm. Die Reise verlief, trotz den schlussendlich 22 Stunden, relativ schnell, da man mit feinem Essen und vielen guten Filmen eingedeckt wurde. 

 

So kamen wir gut erholt am nächsten Morgen in Buenos Aires an. Wir haben uns dort in einem schönen Hostel im Stadtteil San Telmo für 5 Nächte eingebucht. Dann hiess es diese riesen Stadt zu erkunden. Wir besichtigten die verschiedenen Stadtteile wie San Telmo, der Hafen Puerto Madero, Microcenter, La Boca, La Recoleta etc. Abends konnte man in den Strassen verschiedenen Tango-Tänzern zuschauen. An einem Nachmittag haben wir uns mit Steffi (Nachbarin aus Erstfeld) und Miguel zu einem Café getroffen. Sie wohnt schon einige Jahre in Buenos Aires und so bekamen wir einige interessante Tipps von ihnen. 

 

Da uns eine Busfahrt nach Patagonien zu weit war (total ca. 48 Stunden), entschieden wir uns für den Flieger. So reisten wir am 11. Oktober weiter nach El Calafate. Nach einem 3.5-stündigen Flug erreichten wir auch schon das mittlerweile 15‘000 Einwohner-Dorf am Zipfel von Südamerika. Das Wetter war ziemlich sonnig und nicht allzu windig – ideal für unser Trekking-Abenteuer. Für den übernächsten Tag buchten wir den Bus nach El Chalten, von wo aus wir das 4-Tages Trekking machen wollten. Bevors losging, mussten wir uns natürlich noch mit den nötigen Lebensmitteln, Trekkingkarte, Gas etc. ausrüsten. Die Zelt- und Kochausrüstung haben wir in Buenos Aires gekauft. Um 8 Uhr holte uns der Bus ab. Bis nach El Chalten warens 3 Stunden. Als wir ankamen, blaste uns der Wind fast um, das kann ja heiter werden, dachten wir uns, hoffentlich hält das Zelt das aus. Vollbepackt mit je 17kg am Rücken machten wir uns auf den Weg. Unsere erste Etappe führte uns in ca. 4 Stunden zum ersten Campingplatz „Poincenot“, von wo aus man eine wunderbare Sicht hatte auf den Fitz Roy. Abends kühlte es dann rasant ab und der Wind machte sich sehr schnell bemerkbar. So dass wir nach dem Nachtessen sofort in unser Zelt und den warmen Schlafsack schlüpften. Der Wind blies uns die ganze Nacht ums Zelt – aber es hielt Stand!!! Nach einem heissen Tee begannen wir unsere zweite Etappe, die uns zuerst zu der Lagune „de los Tres“ und weiter zum Camp „Laguna Capri“ führte. Für diese Strecke benötigten wir 7.5 Stunden. Wir waren froh, um 17 Uhr endlich anzukommen. Zelt aufgestellt, gekocht und ab ins Zelt. An diesem Abend wurde es ziemlich schnell kalt, aber zum Glück blieb diesmal der Wind aus. Als wir am nächsten Morgen aus dem Zelt krochen, konnten wir unsere Kappen gleich anbehalten. Unser Zelt wurde eingeschneit und es war sehr kalt. Rasch packten wir unsere Sachen zusammen und nach einem heissen Tee gings weiter. Die dritte Etappe führte uns nach 5 Stunden ins Camp „de Agostini“. Dort genossen wir einen wunderbaren Ausblick auf den Cerro Torre. Am vierten und letzten Tag machten wir uns auf den Weg nach El Chalten. Die letzte Etappe dauerte ca. 3.5 Stunden. Erschöpft und mit einigen Blasen versehen, machten wir uns am selben Abend noch auf den Rückweg nach El Calafate. Dort genossen wir die nächsten 2 Tage mit Nichtstun und Erholen. Dieser Trip war wunderschön, aber auch anstrengend. Auf jeden Fall eine gute Vorbereitung für den Torres del Paine Nationalpark.

 

Nach der Erholungsphase besichtigten wir natürlich noch den Perito Moreno-Gletscher. Wir waren sehr gespannt darauf, schliesslich der berühmteste und bekannteste Gletscher hier, den man einfach gesehen haben muss. Als wir mit dem Boot an den Gletscher fuhren, bot sich uns ein absolutes Traumbild. Diese 50 Meter hohen Eismassen aus nächster Nähe zu sehen, war einfach fantastisch. Nach der stündigen Bootstour gings dann noch zu den Balkonies, von wo aus wir eine einmalige Aussicht auf den Gletscher geniessen durften. Eindrücklich zu sehen war, als sich auf einmal grosse und kleinere Eisblöcke lösten und mit tosendem Krach in den See krachten. Der Gletscher selbst machte eigenartige Geräusche. Es knackte und knirschte oft Eis, man merkte richtig, dass diese Eismassen in ständiger Bewegung sind. Der Gletscher schiebt sich täglich ca. 1.7 Meter nach vorne und etwas zur Seite. Es ist einer der einzigen Gletscher, der noch wächst anstatt kontinuierlich zu schmelzen. 

 

Am 23. Oktober geht dann unsere Reise weiter nach Puerto Natales, Chile.