Australien – Westaustralien / Teil 2 (28.7.-31.8.2017)

 

Am Morgen gings erstmals ins Shoppingcenter von Broome, um unsere Vorräte wieder aufzustocken, denn für die nächsten zwei Wochen stand die Umgebung Cape Leveque auf dem Programm, und dies beinhaltet Buschcamping ohne Einkaufs- und Tankmöglichkeit.

Die ersten drei Tage verbrachten wir mit Trudy und Kari, den beiden seit über 30 Jahren ausgewanderten Schweizer, die im Norden dem kühlen Winter von Perth entgingen. Bereits am ersten Tag konnten wir zwei Wale beobachten, die im Wasser herumtobten – ein Traum. Zu dieser Zeit ziehen die Buckelwale (mehrere Tausend) an der Küste entlang, um die Jungen zur Welt zu bringen.

 

Uns zog es dann weiter nördlich. Jedoch kamen wir nur langsam voran, da wir stets von schönen Schlafplätzen direkt am Meer oder auf einsamen Klippen Halt machten. Wir genossen die Tage in der Natur mit Walbeobachtungen, Strandspaziergängen und Nichtstun. Die Küste ist wunderschön, jedoch ist das Meer etwas wilder und teilweise mit vielen Felsen versehen. 

In der Middle Lagoon waren wir umgeben von schönen Buchten zum Schwimmen. Viele Fischer zieht es an diese Küste und wir kamen dann auch in den Genuss eines feinen Fischfilets. Wir kamen mit einem Fischer ins Gespräch, der gerade Fotos von seinem Fang machte. Nachdem er den ca. 1.30 Meter grossen Fisch filetiert hatte, brachte er uns ein schönes Stück davon vorbei. Wir brauchten ihn nur noch etwas zuzubereiten (Haut, Rückgrat entfernen), was Moni’s Job war. Am nächsten Tag gabs dann wunderbar leckeren Fisch, den sogar Roger ohne Reste vertilgte 😊

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir dann am Cape Leveque. Ein wunderschönes Fleckchen mit einem traumhaften Strand und glasklarem Wasser. 

Bei der Rückkehr nach Broome legten wir nochmals ein paar Stops ein bei den schönen Plätzen. Roger versuchte einige Male mit der Drohne die Wale im Meer zu filmen, aber die Distanz abzumessen ist gar nicht so einfach. Leider ist es uns nicht gelungen, einen Wal mit der Drohne ausfindig zu machen. Aber wir haben ja noch ein paar Versuche, schliesslich haben die Fische die gleiche Route wie wir, sie schwimmen die Küste hinunter.

 

Nach etwas mehr als zwei Wochen sind wir wieder in der Zivilisation in Broome angekommen. Wir logierten die nächsten drei Tage auf einem Camping in der Nähe des Cable Beaches, denn am 18. August wollten wir das Rodeo in Broome besuchen. Der Event war lustig, jedoch in einem viel kleineren Rahmen als wir es von Amerika her kennen.

 

Irgendwo unterwegs haben wir uns einen Mitbewohner in Form eines 10 Zentimeter grossen Tausendfüsslers eingefangen. Die Dinger sind ziemlich schnell, so dass er uns dann, als wir ihn abends an Rogers Bein gesichtet haben, entwischt ist und wir ihn nicht mehr finden konnten. Die Suche am Abend blieb leider erfolglos und so war dann auch die Nacht etwas unruhig. Am nächsten Abend machte er sich dann plötzlich an Moni’s Arm bemerkbar. Nach einem kleinen Aufschrei konnten wir ihn dann einfangen und wieder in die Freiheit entlassen.

 

Anschliessend ging die Reise am 19. August weiter Richtung Süden. Unterwegs nach Port Hedland besuchten wir noch den 80 Mile Beach. Ein elendslanger Beach, den man mit dem Auto befahren konnte. Wenn Ebbe herrscht, kann man kilometerweit hinauslaufen. 

Nach knapp 600 Kilometern erreichten wir die Industrie- und Hafenstadt Port Hedland, die bekannt ist für die Eisenerzförderung. Mit kilometerlangen Zügen wird der Rohstoff von den Minen nach Port Hedland transportiert und auf Frachter verladen, die meist Richtung China steuern. 

Als nächstes stand dann der Karijini Nationalpark auf unserem Programm. Den Highway dorthin teilten wir uns mit vielen sogenannten Roadtrains (riesige ca. 50 Meter lange Lastwagen), die nach Tom Price etc. fahren, um Rohstoff (Eisenerz) zu laden und an den Hafen zu bringen. 

Der Karijini liegt rund 300 Kilometer südlich ins Inland und ist der zweitgrösste Nationalpark Westaustraliens. Wir freuten uns sehr, wieder ein bisschen zu wandern und schönen Felsschluchten und Wasserfälle zu bestaunen. Die ersten beiden Tage besuchten wir die Attraktionen an der Ostseite (Circular Pool, Fortescue Falls und Fern Pool), welche alle innerhalb kurzer Distanz erreichbar waren. 

Am nächsten Tag fuhren wir die 45 Kilometer Schotterpiste auf die Westseite des Parks und wanderten durch zwei abenteuerliche Schluchten. Im Hancock Gorge musste man einen ca. 50 Meter langen Weg durch die Schlucht schwimmen oder an der Klippe entlanglaufen, um dann durch den Spider Walk (ziemlich enge und rutschige Felsschlucht) zum Kermits Pool zu gelangen. Uns schien es einfacher zu schwimmen, jedoch ging dies nur die ersten paar Meter gut, denn der Boden war ziemlich glitschig und so kam dann auch unser Rucksack, welcher Roger versuchte auf dem Buckel zu tragen, kurzerhand ins Wasser 😊

Der zweite Walk zum Handrail Pool in der Weano Gorge war genauso abenteuerlich. Um den Pool zu erreichen, musste man sich via einer Kletterhilfe hinunter begeben, während einem das Wasser um die Füsse quirlte.

 

 

Am späteren Nachmittag liefen wir vom Campingplatz aus noch zum Joffre Falls, welcher leider aufgrund der Trockenzeit nur sehr wenig Wasser brachte. Aber die Szenerie in der Schlucht hatte es trotzdem in sich. 

Am nächsten Tag verliessen wir den Karijini NP und fuhren weiter nach Tom Price, die Stadt mit der grössten Eisenerzmine der Welt. Kaum dort angekommen, fuhren wir mit unserem Landcruiser den Mount Nameless hoch. Von dort hatte man einen schönen Blick auf die Stadt und die Mine. Leider hat sich aber bei der steilen Fahrt hinauf mit 4WD und Untersetzung ein Teil aus dem Rad geschlagen, aus dem dann ziemlich viel Schmierfett hinauslief. Da wir nicht wussten, wie schlimm das ist und es nicht wirklich schön aussah, gingen wir zur nächsten Garage. Dort konnte man sich auch nicht erklären, wie das passiert sein konnte. Da die Bestellung eines solchen Ersatzteils mehrere Tage beansprucht hätte, schlug der Mitarbeiter vor, ein solches bei seinem Landcruiser abzumontieren und auf unseren zu tun. So konnten wir am nächsten Tag wieder weiterreisen. 

Weiter führte uns der Weg für die nächsten 340 Kilometer auf Schotter entlang des Karijini Nationalparks durch die Hamersley Range und in den Millstream Chichester Nationalpark. Beim Python Pool kühlten wir uns wieder mal richtig ab, bevor wir dann durch die traumhafte Landschaft fuhren nach Roeburne, der ältesten Stadt Westaustraliens. Man merkte, dass dieser Weg vielfach aussenvor gelassen wurde, denn ausser ein paar Schlangen kreuzten und vielleicht 2-3 Autos. Wir waren also mitten in der Pampa und niemand sonst weit und breit. Hätten wir hier eine Panne gehabt, hätten wir wahrscheinlich einige Zeit auf Hilfe warten müssen. Aber mit genug Proviant an Board sollte auch nix passieren.  

 

So kamen wir dann am 30. August wieder an der Küste an. Die Gegend um Dampier und Karratha besichtigten wir in drei Tagen. Nachdem wir am Cleaverville Beach von vielen Sandflies attackiert wurden (vor allem Moni) wollten wir einfach nur noch weiter.

 

 

Am 2. September gehts weiter Richtung Süden. Nach ca. 600 Kilometern werden wir Exmouth erreichen. Wir freuen uns riesig drauf. 

 

Bis bald