Quito - Puno

 

Am 30. August gings weiter nach Südamerika. Nach einem kurzen und angenehmen Flug sind wir dann in Quito, Ecuador gelandet. Dort angekommen, gings direkt mit dem Shuttle-Bus ins Hostal, das wir zuvor gebucht hatten. Durch Hubert, der Mitarbeiter des Hostals, wurden wir genaustens über die Gefahren und die Kriminalität in und um Quito aufgeklärt. Ein typisches Verhalten der Trickdiebe ist es, den Touristen Fäkalien anzuschmeissen und diese dann auszurauben (Früher machten sie es noch mit Senf und Ketchup, da das aber auch immer teurer wird, nehmen sie nun Fäkalien). 

 

Am nächsten Tag besichtigten wir, zusammen mit Christoph, ein Schweizer den wir im Hostal kennengelernt hatten, die Altstadt Quitos und deren Kirchen. Zum Mittagessen wollten wir mal die typische Ecuadorianische Küche ausprobieren und so fanden wir dann auch ein Restaurant, in dem ausschliesslich Einheimische waren und sogar noch Leute draussen Schlange standen. Also musste es ja gut sein, dachten wir uns und stellten uns auch in die Schlange. Den Tisch durften wir dann mit Einheimischen teilen, was sehr amüsant war. Unser erstes Mittagessen in Südamerika bestand aus Suppe, Reis, ¼ Chicken und eine Cola und das für insgesamt 3 Dollars – sehr lecker. 

 

Nach 2 Tagen Aklimatisation auf 2800 Metern begaben wir uns am nächsten Tag auf die Hausberg-Wanderung Quitos, den „Pichincha“ (4800 Meter). Mit der Bahn fuhren wir auf knapp 4000 Meter und liefen dann ca. 3 Stunden auf den Gipfel. Man hatte eine tolle Aussicht von da oben, aber es war auch bitterkalt. Auf diesem Berg wurden drei Deutsche einen Tag zuvor von bewaffneten Einheimischen überfallen. Sogar auf dem Berg ist man nicht sicher!

 

Am nächsten Tag fuhren wir zum Mitad del Mundo, zum Äquator. Es steht dort ein Monument, in dem sich ein Museum befindet. Und am Boden vor dem Monument ist der gelbe Strich, der Äquator, berechnet nach den damaligen zur Verfügung stehenden Methoden, jedoch nicht der echte Äquator. Ca. 100 Meter weiter weg haben wir dann den echten per GPS berechneten Äquator gefunden. Eine Ecuadorianerin führte uns hier die Experimente vor, die nur auf dem Äquator funktionieren sollen, z.B. dass das Wasser auf der Südhalbkugel entgegengesetzt abläuft als auf der Nordhalbkugel, dass ein herkömmliches rohes Hühnerei auf einem Nagelkopf balanciert – ausser dem Guide hat Moni das auch geschafft und dafür ein Diplom erhalten!

 

Am Samstag sollte für uns die Reise gegen Süden beginnen. Zusammen mit Christoph planten wir den Quilotoa-Loop in 3 Tagen zu machen. Nach 2 Stunden Busfahrt mussten wir im Busterminal von Latacunga umsteigen. Wir kamen uns vor wie Ausserirdische, wir waren die einzigen Touris und für die Einheimischen wie gefundenes Fressen mit unseren Rucksäcken. Zuerst wollte uns der Busfahrer in einen bereits vollgestopften Bus mit Schafen und Hühnern auf dem Dach setzen. Wir lehnten dankend ab und warteten geduldig auf den nächsten Bus. Als wir unser Gepäck im Fach verstaut hatten, setzten wir uns in den Bus der gleich abfuhr. Jedoch sassen wir nicht 10 Minuten ruhig, da bemerkte Roger, dass jemand die Rucksäcke wieder rausnimmt. Roger eilte sofort heraus, aber keine Chance. Christophs Rucksack war schon weg. Der Busfahrer stand gemütlich nebenan und tat so, als wüsste er von nichts. Glück im Unglück hatte Christoph, dass er seine Wertsachen im Hostal in Quito gelassen hatte, da er nach dem 3-Tagestrip wieder zurückkehren wollte. Janu, den Quilotoa-Loop konnten wir so streichen, da Christoph ansonsten erfroren wäre!!! Also kehrten wir wieder nach Quito zurück. Einige Touris aus dem Hostal haben uns noch erzählt, dass ihnen die Kameras aus dem Rucksack gestohlen wurden und einige wurden in Quito überfallen. 

 

Wir entschieden uns dann, anstelle Ecuador und Peru mit dem Bus zu machen, direkt nach Cusco, Peru zu fliegen. Da wir schon lange keinen anständigen Haarschnitt verpasst bekommen haben, liessen wir uns zum Schluss noch die Haare schneiden in Ecuador. Erstaunlicherweise hatte die Coiffuse das besser im Griff als in Amerika und so ist Moni endlich mal wieder zu ihrer Kurzhaarfrisur gekommen und Roger kostete es beinahe die letzten Haare…hehe

 

Nach knapp einer Woche in Ecuador flogen wir dann über Lima nach Cusco. Unser Gepäck sollte eigentlich direkt nach Cusco gehen, jedoch fanden wir es per Zufall in Lima auf den Rollbändern wieder. Zum Glück waren wir beim Aussteigen einmal nicht die Schnellsten, sonst hätten wir die Rucksäcke nicht gesehen. Also mussten wir uns nochmals zum Einchecken in die Reihe stellen und wir hatten nur noch 30 Minuten Zeit. Klappte dann aber alles. Der Anflug auf Cusco (3400 Meter) war wunderschön, man flog so nahe an den Bergkuppen vorbei – Wahnsinn. Bei der Landung war anscheinend so viel Wind, dass der Pilot nochmals durchstarten musste und wir nochmals für ca. 45 Minuten in der Luft waren. 

 

Bei der Ankunft im Hostal in Cusco bestand die Besitzerin darauf, dass wir sofort einen Coca-Tee trinken mussten, da wir hier auf 3400 Meter sind und der Coca-Tee gut sein soll für die Höhe! Gesagt getan, jedoch schmeckt der nach nichts Besonderem, bisschen wie nach Heu. Cusco ist eine wunderschöne Stadt, in den Strassen und Gassen stösst man auf alte Inka-Mauern, prächtige Kolonialbauten und viele Kirchen. Die Stadt bietet farbenfrohe Märkte, traditionelle Paraden und ist natürlich Ausgangspunkt des Machupicchu. 

 

Am 11. September startete unsere Machupicchu-Tour. Morgens um 6.15 Uhr wurden wir von der Angestellten des Tour-Büros abgeholt und zu unserem Bus gebracht. Nach ca. 1,5 Stunden Busfahrt wechselten wir in Ollantaytambo in einen Panoramazug nach Aguas Calientes (Dorf am Fusse des Machupicchu), wo wir übernachteten. Die Zugfahrt dauerte wiederum 1,5 Stunden. Am nächsten Morgen um 4.45 Uhr wartete unser Machupicchu-Guide auf uns und brachte uns zum Busterminal. Mit dem ersten Bus um 5.30 Uhr fuhren wir dann die Strasse hinauf zum Machupicchu (25 min.). Leider war das Wetter zu Beginn ganz schlecht, sodass wir die Führung im Regen und Nebel hatten (viel gesehen haben wir nicht). Zum Glück jedoch änderte sich dies nach 2 Stunden, so konnten wir den Machupicchu auch noch im Sonnenschein betrachten. Es war ein atemberaubendes Erlebnis, das live zu sehen. Am gleichen Tag fuhren wir dann wieder zurück nach Cusco. 

 

Nach einer kurzen Nacht (da wir erst um 23 Uhr vom Machupicchu zurück waren und früh wieder raus mussten) brachte uns dann der Taxifahrer um 7.30 Uhr zum Busbahnhof. Von dort aus ging unsere Reise weiter nach Puno. In einem Luxuscar mit Liegebetten fuhren wir ca. 7 Stunden durch wunderschöne Landschaften mit Blick auf zwei Vulkane via Juliaca nach Puno. 

 

Hasta luego in Bolivien...